Mit ‘nem verliebten Bruder und einer Löwenkönigin, Harry Potter und dem tapferen Schneiderlein tanzt der Friedrichshainer Verein Step by Step ins Flamenco-Land Spanien

Die 7-jährige Wilma Vogelgesang, eine der jüngsten unter den 32 mitgereisten Mädchen und Jungs, erzählt der Berliner Zeitschrift „Kiekmal“ von der Reise des Berliner Tanzteams.

von Frauke Zelt  0

Kiekmal:
Wilma, das Tanzteam Step by Step war eine Woche im Juni im spanischen Comaruga beiTarragona – da waren ja noch gar keine Ferien….


Wilma:
Wir haben an einem kleinen Kulturfestival „Aere Nuovo“ teilgenommen und dafür eine Freistellung von der Schule beantragt. Kinder und Jugendliche aus 8 Ländern, zum Beispiel Deutschland und Lettland, Rumänien und Kuba, haben dort zusammen getanzt, gesungen und musiziert. Dafür gab es auch Preise. Mit „Konfetti“ und „Fantasy“ waren noch zwei andere Berliner Tanzgruppen dabei, die sehr gut und damit eine ziemlich starke Konkurrenz waren.

Kiekmal:
Hat dein Tanzteam auch Preise gewonnen?

Wilma:
Ja, wir haben drei erste Plätze gewonnen, einen für Harry Potter und die Tür im Wald, den zweiten für Another Day of Sun und The Lion King und en dritten für unsere Folkloretänze.)

Kiekmal:
Wie unterscheiden sich denn die Tanzgruppen?

Wilma:
Bei uns sind die Tänzerinnen und Tänzer zwischen 6 und 66 Jahre alt. Im Verein tanzen auch Tanzmütter, außerdem haben wir ein paar Jungs dabei, wenn leider auch wenige…

Kiekmal:
...den verliebten Bruder?

Wilma:
Ja, der ist aber nur für den Tanz verliebt, ansonsten darf ich das nicht verraten! Anders als die anderen Gruppen hatten wir aber auch ein ganzes Musical dabei. „Das tapfere Schneiderlein“. Das durften wir im schönen Theater „Pau Casals“ aufführen; das wurde benannt nach einem berühmten Dirigenten und Cellisten, der aus diesem Ort kommt. Und
obwohl wir unser Musical in deutscher Sprache spielten, haben uns auch Leute aus dem Ort und die anderen Festivalteilnehmer zugeschaut und verstanden. Großen Spaß hat es auch gemacht, für den Abschluss des Festivals zusammen mit den anderen unser gemeinsames Finale einzustudieren: „Permission to dance“.
Kiekmal:
Ihr habt aber neben dem Tanzen hoffentlich auch noch etwas von Spanien gesehen?

Wilma:
Wir haben schon fast jeden Tag geprobt oder sind aufgetreten – im Theater, im Hotel oder auf dem Marktplatz. Aber unser Hotel lag direkt am Strand, und so konnten wir oft im Mittelmeer baden und am Strand spielen. Wir waren auch dabei, als am 23. Juni alle Orte rund um Tarragona die kürzeste Nacht des Jahres mit Johannisfeuern feierten – mit einem
Feuerwerk, so laut und hell wie zu Silvester in Berlin. Außerdem sind wir mit dem Zug in die mehr als 2000 Jahre alte Stadt Tarragona gefahren. Vom „Balkon zum Mittelmeer“ hatten wir einen tollen Ausblick auf die Stadt, das frühere Amphitheater und den Hafen.

Kiekmal:
Habt ihr auch neue oder spanische Tänze mitgebracht, die wir demnächst beim Tanzteam Step by Step einmal sehen können?

Wilma:
Ja! Als wir für einen Tag nach Barcelona fuhren, haben wir uns zuerst die Stadt angesehen und später einen Ausflug in den Park Güel gemacht. Der ist berühmt für seine verspielten Türme, Häuser und Bauten mit so geschwungenen Wänden und bunten Mosaiksteinen – die sehen wie Drachen, Bäume und andere Naturwesen aus. In Barcelona waren wir aber auch
in der Flamenco-Schule von Lucero. Sie tanzt und unterrichtet schon über 30 Jahre diesen traditionellen, stolzen spanischen Tanz und hat mit uns eine Choreographie einstudiert. Das war ein super Körpertraining, und außerdem werden wir ganz bestimmt Teile davon in unseren nächsten Tänzen zeigen.

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